Reverse Pivot – eine falsche Gewichtsverlagerung
Beim Backswing und der damit verbundenen Körperdrehung haben wir gesagt, dass das Körpergewicht beim Rechthänder zuerst auf die rechte Seite und dann im Durchschwung wieder auf die linke Seite verlagert wird.
Als ähnliches Beispiel sei das Werfen eines Steines, Balles oder sonstigen Gegenstandes angeführt.
Seit Millionen von Jahren musste noch kein Mensch wirklich dieses Werfen bewusst lernen (vielleicht mit einigen Ausnahmen). Es ist eine Naturgegebenheit für den Menschen, wahrscheinlich schon aus der Steinzeit, als man durch Werfen (Steine, Speere,…) seine Nahrung sichern musste..
Du stellst Dich automatisch mit einer Schrittstellung hin, nimmst den Gegenstand, holst mit einem Arm aus indem Du Dein Gewicht zurück auf das hintere Bein verlagerst, stößt Dich vom hinteren Bein ab indem Du Dein Gewicht auf das vordere Bein verlagerst, Dich abstützt und wirfst den Gegenstand, indem Du den Arm vorführst – über die Schulter.
Eine natürliche Reaktion, wie das Heben der Beine z.B. beim Stiegensteigen.
Genau so soll es auch beim Golfschwung ablaufen mit der Änderung der Wurfbewegung unter der Schulter durch..
Seitliche Schrittstellung, Backswing mit Gewichtsverlagerung auf die Seite, wo der Schläger hinaufschwingt, Abschwung mit Gewichtsverlagerung dorthin, wohin der Schläger schwingt. Aus!!
Beim Golfschwung allerdings kannst Du leider durch die Drehung des Körper die Gewichtsverlagerung falsch machen, indem Du das Gewicht nicht dorthin verlagerst, wohin der Backswing führt (auf die rechte Seite beim Rechtshänder), sondern konträr auf die linke Seite. Und das bedeutet schließlich, dass Du beim Downswing das Gewicht entgegengesetzt verlagerst (Du pendelst auf die rechte Seite). … und das kostet viel Power, Genauigkeit und Balance, denn schließlich verlagert sich das Gewicht nicht dorthin, wohin Du den Ball schlagen wolltest, sondern genau entgegengesetzt.
Die Frage nach der Schuld für den Fehler ist daher leicht beantwortet. Du hörst sehr oft, dass Du Dich drehen sollst und wenn Du Dich drehst ohne Deine Gewicht zu verlagern (quasi auf der Stelle drehst), dann passiert das, was man reverse pivot nennt. Dein Körpergewicht liegt am Ende des Rückschwunges auf dem linken Bein.
Die Antwort für die Lösung des Problems liegt daher nicht in der Drehung des Oberkörpers, denn die ist essentiell wichtig, sondern im Unterlassen der Gewichtsverlagerung.
Oft birgt schon das absolute Stillhalten des Kopfes während des Aufschwunges die Gefahr für einen reverse pivot. Also Vorsicht.
Was musst Du in der Praxis tun, um richtig aufzuschwingen? 1. Schon in den ersten 30 cm des Backswings musst Du Dein Körpergewicht auf die rechte Seite verlagern, das also schon, bevor Du Deinen Oberkörper zu drehen beginnst. 2. Erst nach der Gewichtsverlagerung, beginnt die Drehung der Schultern, des Oberkörpers und der Hüften 3. Der Unterkörper bietet der Drehung des Oberkörpers Widerstand, indem das rechte Knie locker gebeugt ist, trotzdem aber das Gewicht aufnimmt. |
Wie sieht nun der korrekte Golfschwung-Ablauf noch einmal gesagt aus?
Beginne den Rückschwung mit einer Gewichtsverlagerung nach rechts mit den ersten 30 cm des Startens der Arme (es ist wie ein Side-step nach rechts mit Wegführen des Schlägerkopfes – eine Gewichtsverlagerung am Stand von zuerst beidbeinig auf rechts). Erst dann beginnen die Schultern und schließlich die Hüften zu drehen.
Und im Abschwung passiert das Entgegengesetzte. Beginne ihn mit einer Körpergewichtsverlagerung nach links (Side-step nach links) und dann erst schwinge mit den Armen ab, drehe die Hüften und Schultern .