Immer wieder hören wir von verzweifelten Golfern den Satz: „Ich drive so kurz, was kann ich tun?“
Wir haben grundsätzlich dazu schon einiges gesagt, so haben wir auf die unterschiedlichen genetischen Voraussetzungen hingewiesen, was aber nicht unbedingt von allen Besuchern unserer Pages akzeptiert wurde, unter anderem auch mit dem Argument, dass die Eisenschläge in Relation zu den Drives gar nicht so kurz ausfielen.
Dann kann es nur an der schlechten Technik und anderen Faktoren liegen, die natürlich besonders beim Driver am Härtesten zuschlagen.
Wir wollen uns die wichtigsten Bewegungsfaktoren in Erinnerung rufen und Dich als Betroffenen auffordern, an diesen zu arbeiten.
Für die maximale Länge beim Drive ist neben der korrekten Schwungtechnik und einem dem Spieler angepassten Driver eine möglichst hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit im Treffmoment gepaart mit einem square an den Ball gebrachten Schlägerblatt erforderlich. |
Leider wird für die korrekte Schwungtechnik zu wenig Zeit aufgewendet und der Griff zum adäquaten Driver mit eventuellem Fitting liegt sowieso im Argen. Dabei macht es uns die Industrie immer einfacher ein gutes Gerät zu finden. Viel zu wenig wird auf das Knowhow der Pros zurückgegriffen.
Aber an erster Stelle müsste einmal ein Prestigeabbau stattfinden, denn wie oft hören wir: „Ich spiele XXX mit 9°, stiff Schaft, soundsoviel Schrauben und diversen weiteren Verstellmöglichkeiten – wie der Tourspieler N.N.“
Ein guter, aber nicht der beste Tipp: Probiere an einem Demotag der Hersteller mehrere Geräte in den verschiedensten Loft-, Lie-, Schaftmarken und -stärken, verschiedenen Griffen usw. Du musst die Fachleute dort fordern!! Heute kann man aus vielen Modulen einen Driver zusammenstellen (Kopf, Schaft, …).
Aber zurück zur Schlägerkopfgeschwindigkeit. Nur dann kannst Du eine maximale erreichen, wenn also Fabrikat mit Schaft, Griff und Technik voll ausgeschöpft werden. Die wichtigsten Bewegungsfaktoren die für die Entwicklung dieser Geschwindigkeit notwendig sind, betrachtest Du jetzt nachstehend nach Auszügen aus einem Video, das Du bei www.golfdigital.tv finden kannst.
BEWEGUNGSFAKTOREN
1.Körperdrehung:
Die Körperdrehung ist aber nur mit 14-16% an der Geschwindigkeit beteiligt, hat vorrangig die Hauptaufgabe, die Arme auf einer korrekten Bahn um den Körper zu schwingen.
2. Radius:
Der Radius der Arme sorgt für die nötige Hebelkraft.
3. Arm- und Handgelenkeinsatz:
Kurz vor dem Treffmoment muss ein schnelles Entwickeln des rechten Armes und der Handgelenke stattfinden. Die Winkelstellung im Abschwung wird auch LAG genannt. Dies wird an anderer Stelle im ersten Teil von „Ein Golfschwung für Dich“ genau beschrieben.
Den Hauptteil der Geschwindigkeit erzeugen die Punkte 2 und 3.
Im gesamten Ablauf geht es darum, die einzelnen Schwungfaktoren auf dem Weg zum Ball perfekt zu koppeln. Das Ziel, die in den Handgelenken gespeicherte Energie im entscheidenden Moment vollständig in den Ball zu entladen.
Bei Betrachtung eines langen Ballfluges sind dann noch einige Faktoren wichtig, die sich allerdings erst aus einer guter Technik optimieren. Es sind dies:
1. Die Abfluggeschwindigkeit des Balles, die direkt von der Schlägerkopfgeschwindigkeit abhängt. |
2. Der Abprallwinkel – Lauchangle vom Schlägerblatt, der davon abhängt mit welchem Auftreffwinkel und Schlagflächenwinkel der Spieler den Ball trifft |
3. und die Spinrate, also die Geschwindigkeit des Rückwärtsdrehen des Balles. Sie ergibt sich aus der Mischung von Schlägerkopfgeschwindigkeit und Schlagflächenwinkel. |
Obenstehende Faktoren werden oft bei Swing Analysen gemessen und geben Aufschluss über eventuelle Verbesserungen.
Abschließend möchten wir Dir aber sagen, dass Du Dir keine allzu große Sorgen machen sollst. Wenn Du den Schwung so erlernst oder verbesserst, wie wir ihn Dir auf beiden Pages unterbreiten, wenn Deine Schwungebene passt und der Griff richtig ausgeführt wird, kommt es ausschließlich auf das Timing und die Schnellkraft Deines Golfmuskels (siehe an anderer Stelle – rechter Unterarmmuskel-Strecker) an, um den Ball weiter zu befördern als bisher.