Besonders schwierig sind Bunkerschläge aus Ab- oder Aufwärtslagen. Ein schönes Beispiel ist Vijay Singh hier mit einer Aufwärtslage. Schau Dir besonders an, wie V.S. die Hüfte öffnet, das linke Knie vorschiebt und schließlich „aufsteht“, um den Ball sicher aus dem Bunker aufs Grün zu spielen.
Damit Du die einzelnen Schritt nachvollziehen kannst:
1. Position – Ansprechhaltung
V.S. steht offen, breitbeinig für guten Stand und im rechten Winkel zum Hang, wodurch die rechte Seite tiefer als die linke ist, linker Fuß stark geöffnet, die Arme hängen entspannt senkrecht von der Schulter. Insgesamt sind Beine, Knie, Hüften und Schultern leicht geöffnet, der ganze Körper ist mehrheitlich hinter dem Ball, sodass die Lage des Balles in der Höhe linke Ferse ist.
Diese Ansprechhaltung unterscheidet sich von einem normalen Wedgeschlag nicht sonderlich. Wichtig ist, dass das Schlägerblatt vor dem Greifen nach rechts aufgedreht wird, wodurch sich die Hinterkante der Sohle des Sandwedges senkt. Bei diesem Bunkerschlag V. Singh’s kommen zwei Faktoren hinzu, nämlich erstens, dass sich der Spieler unter dem Greenniveau befindet und zweitens, dass der Ball hangaufwärts geschlagen werden muss. Da der zweite Faktor einen höheren Ballflug und ein rascheres Stoppen des Balles begünstigt, was hier ja erwünscht wird, gilt es bei dieser Position die Bewegungseinschränkung des Beineinsatzes und das Wegdrehen der linken Hüfte zu meistern.
2. Position – Einleitung des Schwunges
Langsame erfolgt die Einleitung des Aufschwunges. Der Unterkörper bleibt bis zur Hüfte fast unbewegt – die rechte Hüfte öffnet etwas -, während die Schultern zu drehen beginnen. Die linke Seite knickt stärker ein. V.S. schwingt den Schläger hangabwärts zurück, damit er ihn im Durchschwung hangaufwärts hinter den Ball in den Sand schlagen kann, um gleichsam ein „Sandkissen“ herauszuschlagen, auf dem der Ball aus dem Bunker herausgetragen werden kann.
3. Position – eigentlicher Hochschwung
Zum Unterschied zu den vollen Schwüngen mit großem Radius soll bei einem Bunkerschlag der Schwungradius klein bleiben. Der Schwung ähnelt mehr einem kraftlosen Halbschwung, bei dem der linke Arm nicht wesentlich die Waagrechte überschreite, sodass auch die Körperdrehung keine 90° erreicht. Die Führung des Schlägers muß eine gute Balance erlauben, es kommt nur darauf an, leicht und ohne Blockade unter den Ball hindurch zu schlagen.
4. Position – Höchster Punkt des Rückschwunges
Der Halbschwung hat ein relativ rasches Handgelenkwinkeln gefordert, was dazu führte, dass bei waagrechtem, linken, gestreckten Arm der Schlägerschaft fast senkrecht in den Himmel zeigt. Der rechte Ellbogen wird von V.S. nahe am Körper geführt.
5. Position – Einsetzen des Abschwunges
V.S. muss jetzt vor allem die Bewegungsbeeinträchtigung durch die Hangauswärtslage überwinden. Gerade dieser ausgewählte Bunkerschlag und die Aufnahme von hinten soll das Öffen der Hüften und aus dem Wege gehen des linken Beines zeigen.
6. Hit Position
Die Hüften sind offen und sollen einen Schlag hinter und unter den Ball erlauben. Viele Golfer meinen nun, dass der Auftreffwinkel jetzt möglichst flach sein soll, um unter dem Ball durchflutschen zu können. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ist der Winkel nämlich zu flach, so nimmt das Schlägerblatt zu wenig Sand mit, der Schlag wird zu wenig gebremst und dadurch zu weit. Oft prallt auch die breite Sohle vom Sand ab und toppt den Ball nur im Bunker weiter. Generell soll der Auftreffwinkel daher steiler sein, wie dies die von außen nach innen verlaufende Schwungbahn durch die offene Ausrichtung bewirkt.
7. Position – Treffmoment
Nicht der Ball wird vom Schlägerblatt getroffen, sondern der darunterliegende Sand. Die aufwärts gestellte Sohle des Sand Wegde verhindert, dass bei einem korrekten Schlag der Schlägerkopf zu tief in den Sand eindringt. So kann ein relativ flaches „Sandkissen“ mitgenommen werden und der Schläger verliert nur wenig von seiner Schwungkraft.
Die Position des Kopfes ist bis knapp nach dem Treffmoment unverändert, der Kopf bildet einen Teil einer Achse, um den sich der Oberkörper dreht.
8. Position – Durchschwung
Über den Durchschwung hier bei diesem Schwung braucht man nicht viel zu sagen. Er ist sehr eingeschränkt, da die steil aufragende Sandwand ein richtiges Durchschwingen verhindert. Der Schlägerkopf bleibt fast stecken, V.S. verhindert dies, indem er den Oberkörper aufrichtet und dadurch den Armen Gelegenheit gibt durchzugehen, zumindest soviel, dass der Ball auf einem Sandkissen zu liegen kommt und hoch aus dem Bunker auf dem Grün landet.