Der Punch
Mit einem Punch ist es möglich den Ball bei Wind zu steuern, also zu kontrollieren. Es handelt sich dabei um einen Spezialschlag, den Pros gerne anwenden, ähnlich dem Fade oder Draw. Manchmal ist es aber auch notwendig einen Punch zu spielen, um unter Bäumen durchzuspielen und auf das Fairway zurückzufinden.
Charlie Wi packt den Punch hier aus, um den Ball bei einem Par 3 gegen den Wind besser zu steuern und kontrollieren zu können. Auch wenn er Probleme mit seinem normalem Schlag hat, greift er auf diesen Schlag zurück. Auch Du solltest diesen Schlag in Dein Schlag-Repertoire aufnehmen.
In der Ansprechposition liegt der Ball beim Punch zwei Ballbreiten weiter hinten als beim normalen Schlag.
Da es beim Punch darum geht, den Ball tief zu halten, wir verhindert, dass der Wind den Ballflug zu sehr angreift. Man erhält Kontrolle über ihn.
Warum wir den Punch nicht öfters einsetzen, ergibt sich aus der Tatsache, dass er dem normalen Schwung in einigen Punkten widerspricht und auch die Länge durch die Einschränkungen leidet.
Aus diesem Grunde ist auch die richtige Schlägerwahl in der Ansprechposition wichtig, denn Du wirst den Ball etwa zwei Schläger kürzer spielen als mit dem normalen Schwung. Wenn Du daher den Ball ansprichst, nimm zunächst die gewohnte Ansprechposition ein, allerdings mit zwei Ballbreiten weiter hinten befindlichen Ball, Gewicht mehrheitlich links.
Bei den Eisen liegt der Ball also nicht vor dem Logo (oder hinter der linken Ferse), sondern zwei Ballbreiten rechts davon, wodurch der Loft des Schlägers reduziert wird, was wieder den Abflugwinkel herabsetzt. Verlagere auch Dein Gewicht auf den linken Fuß. Auch das nimmt Loft aus dem Schlag.
Der Punch wird mit einem Dreiviertel Schwung gespielt.
Alle Änderungen in der Ansprechposition bewirken, dass der tiefste Punkt im Schwung vor den Ball wandert. Du wirst den Ball nun deutlich steiler treffen, was dem Ball auch mehr Backspin gibt.
Bitte übertreibe nicht, denn sonst läufst Du Gefahr den Ball zu toppen.
Die beschriebenen Änderungen in der Ansprechposition werden sich entscheidend auf Ihren Golfschwung auswirken. Viele Golfer, die den Punch zum ersten Mal probieren, versuchen die Änderungen bei der Ansprechposition unterbewusst zu kompensieren, und treffen daraufhin den Ball entweder ganz normal oder womöglich überhaupt nicht.
Punchen Sie den Ball satt in die Luft. Ihr Oberkörper ist dabei parallel zur Ziellinie
Punchen Sie den Ball satt in die Luft. Ihr Oberkörper ist dabei parallel zur Ziellinie
Um es sich leichter zu machen, reicht es völlig aus, wenn Sie nur halb bzw. maximal dreiviertel ausholen. Dabei verlagert sich Ihr Schwerpunkt zurück zur Mitte Ihres Standes, jedoch nicht komplett auf den rechten Fuß! Im Treffmoment ist es entscheidend, dass Ihre Brust wieder parallel zur Ziellinie und das Brustbein vor dem Ball ist, also ebenso zurück zur Ausgangsposition gelangt wie auch die Hände und der Schläger.
Die Handgelenke winkeln wie bei Ihrem Standard-Golfschlag beim Ausholen nach rechts ab und im Treffmoment durch den Ball hindurch und dann weiter nach links ab. Ihr wahrer Armschwung sollte jedoch nach dem Treffmoment etwa auf Brusthöhe gestoppt werden.
Schwingen Sie weiter durch bis auf etwa Brusthöhe
Schwingen Sie weiter durch bis auf etwa Brusthöhe
Übung macht den Meister. In der Theorie klingt das recht einfach. Es wird Sie jedoch einige Übung kosten, um den Punch sicher zu beherrschen und sich an das neue Gefühl zu gewöhnen.
Wenn Sie damit beginnen, werden sich beide Änderungen in der Ansprechposition komisch anfühlen. Ihre Hände sind weiter vorne vor dem Ball, was Ihnen wahrscheinlich das Gefühl geben wird, Sie müssten den Ball in den Boden hacken. Doch genau dieses Gefühl ist es, das Sie für einen guten Punch benötigen.
Steiler „Angle of Attack“: Sie treffen den Ball scharf von oben und „quetschen“ ihn so regelrecht in die Luft
Steiler „Angle of Attack“: Sie treffen den Ball scharf von oben und „quetschen“ ihn so regelrecht in die Luft
Es muss sich anfühlen, als würden Sie den Ball regelrecht zwischen Schlägerblatt und Boden herausquetschen. Einige Golfer spielen den Punch ohne dabei ihre Handgelenke einzusetzen, was jedoch einen zu starken Verlust an Weite zur Folge hat. Ich würde das zwar nicht empfehlen, aber das ist durchaus auch praktikabel.
Andere Spieler machen den Fehler, dass sie die Unterarmrotation blocken indem sie krampfhaft versuchen, das Schlägerblatt im Treffmoment (und auch noch danach) in Richtung Ziel zu halten, was lediglich in mehr Loft resultiert und somit den Zweck des Punch Shots verfehlt.
Holen Sie aus und schwingen Sie ganz normal durch den Ball hindurch und setzen Sie dabei Ihre Handgelenke ganz natürlich ein. Achten Sie darauf, dass Brustkorb über dem Ball und die Hände vor dem Ball bleiben. Wenn der Schlag fertig ist, sollten Ihre Wirbelsäule immer noch den Winkel der Ausgangssituation haben, Ihre Arme etwa brusthoch sein und Ihr Brustbein etwas nach rechts vom Ziel zeigen (siehe Fotos oben links).
Üben Sie diesen Schlag mit Ihren Eisen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hoch und wie weit Sie den Ball mit welchem Schläger punchen. Wenn Sie den Punch beherrschen, können Sie ins Reisebüro gehen und Ihren Schottland-Urlaub buchen!