Robert B. schickte uns via Filemail 2 Videodateien mit folgendem Beitext:
Hallo,
nach knapp 2 wirklich aktiven Golfjahren und nun HC 22,x habe ich mich seit ca. 2 Monaten an den Driver gewagt. Die guten Schläge sind sehr gut, schön weit und auch „drawig“. Die schlechten enden in sehr weiten aber starken Slices. Mein Griff der rechten Hand habe ich nun als zu stark erkannt. Oft hab ich aber 2 3 4 schlechte in Folge… Über Hilfe würde ich mich freuen, auch trotz Pro Stunden 😉 Ich besitze die Rechte (Copyright) an den Aufnahmen und bin mit der Veröffentlichung im Internet einverstanden. Danke im vorraus. Grüße Robert
Da wir uns einer so netten Anfrage nicht verschließen wollen und finden, dass Robert bis auf ein „paar Kleinigkeiten“ den Schwung schon sehr gut umsetzt, nun zu unsere Analyse. Wir haben uns einige Schlüsselstellen herausgesucht und publizieren mittels kommentierten Bildern. Die Korrespondenz, die Pit Longdrive mit Robert via eMail führte, fügen wir bei.
Kommentar:
Lieber Robert,
danke für deine Videos.
Grundsätzlich muß ich feststellen, dass dein Drive schon sehr weit im positiven Bereich liegt.
Dein größtes Verbesserungspotential liegt im Griff und in der Schwungebene.
Bild 1 und 3: Die starke rechte Hand führt zu einem geschlossenen Schlägerkopf am höchsten Punkt und auch im Bild 4 erkennt man, dass der Schlägerkopf geschlossen den Ball trifft, sowie von außen nach innen schwingt. Das wiederum hängt von der Schwungebene ab, in der du den Schläger schwingst.
In den Bildern 5-8 habe ich die Schwungebene eingezeichnet, du kannst den Schlägerkopf und die Handgelenke arbeiten sehen. Beide (Schlägerkopf und Handgelenke) sollen innerhalb bzw. an den gelben Linien liegen.
Wie du unschwer erkennen wirst, sieht man in Bild 2, 6 und 7, dass dein Schlägerkopf viel zu tief ist (auch zu geschlossen), du also um dich herum schwingst, statt schon früher den Schlägerkopf in die Höhe zu führen (durch Winkeln).
Im Kapitel Schwungebene befindet sich von Adam Scott ein Video in Zeitlupe, das ich dir zum Studium wärmstens empfehen möchte.
Also, arbeite an deinem Griff der neutraler werden muß, dann an deiner Schwungebene, Handgelenke und Schlägerkopf sollen innerhalb der gelben Linien im „Korridor – Tube“ liegen.
Verbessern kannst Du auch noch:
Linke Fußspitze im Treffmoment nicht Richtung Ziel drehen, da du dabei dein Gewicht nicht wirklich Richtung Ziel bewegst und eventuell fallweise den Schlägerkopf für den Slice öffnest
insgesamt im Durchschwung nicht übertreiben
und rechten Ellbogen etwas weniger beugen (Bild 3)
Viel Spaß an der Arbeit an der Schwungebene und löse das Problem mit dem Griff
Pit Longdrive
Als Antwort erhielt Pit folgendes Mail:
Hallo Pit,
und erst einmal vielen Dank, erschreckend wenn man sich selber sieht und seine Fehler auch erkennt. Eine Frage wäre nur, ob ein schwächerer Griff zugleich die Schwungebene im Rückschwung verbessert? Im Durchschwung ist die Ebene zwar nicht gut aber deutlich besser.
Kann es sein, dass bei einer steileren Schwungebene auch der Durchschwung weniger „brutal“ ausfällt?
Danke nochmals und liebe Grüße
Auf diese Fragen antwortete Pit mit:
Guten Tag Herr Robert,
@ in der Frage schwächerer Griff: Die Schwungebene wird durch einen schwächeren Griff nur ganz wenig beeinflusst. Wichtig für den neutralen Griff ist, dass der Schlägerkopf im höchsten Punkt dann auch neutral sein wird und im Treffmoment nicht so brutal geschlossen.
@ bezüglich Schwungebene im Ab und Durchschwung: Bild 7 und 8. Die Handgelenke und der Schlägerkopf befinden sich im Bild 7 nur in einer Durchgangsposition (das sieht gut aus), im Bild 8 ist der Sch-Kopf schon wieder in einer anderen Position. Ihre wirkliche Schwungebene müsste man an Hand des Schlägerkopfes Bild für Bild markieren und dann die Punkte verbinden
@ “brutaler Durchschwung” da wird sich nicht viel ändern, denn das liegt in ihrer Mentalität, ihrer Absicht “volle Power” zu geben. Wenn sie sich etwas zurücknehmen ohne im Treffmoment an Geschwindigkeit zu verlieren, dann wird sich auch das “Überdrehen” (siehe rechter aufgestellter Fuß in der Endposition) bessern.
Ratschlag:
In Etappen vorgehen: a) Griff brutal auf neutral stellen (Schläger im Wohnzimmer oder Arbeitsplatz deponieren und wann immer es geht, den Schläger richtig greifen, bis es zur Selbstverständlichkeit wird)
b) Im Aufschwung früher die Handgelenke abwinkeln, den Schlägerkopf nicht nach hinten herumschwingen sondern hinauf
c) am Höchsten Punkt die Stellung des Schlägerkopfes kontrollieren (Fläche soll nicht waagrecht wie jetzt, sondern ca. 45° sein und der Schlägerschaft soll nicht “laid off” sein, obwohl es einige großartige Spieler gibt, die laid off sind).
Viel Spaß bei der Arbeit, sie schaffen es, das ersehe ich schon aus der bisherigen Arbeit an ihrem Schwung, wo der überwiegende Teil ja positiv zu beurteilen ist
Pit