Von RICHARD S. erhielten wir folgendes Video zur Stellungnahme und Analyse.
Wir haben R.S. mit einem schwarzen Balken versehen, um seine Anonymität zu wahren.
Lieber Richard,
Dein Hauptfehler ist, dass Du permanent während Deines Backswings den Körperwinkel, den Du in der Ansprechposition eingenommen hast, aufhebst, indem Du „aufstehst“, den Kopf hebst. Du senkst ihn und den Oberkörper zwar wieder ab, aber durch dieses Auf und Ab kommt große Unruhe in Deinen Schwung, die Harmonie wird gestört und auch die Schwungebene (die ist zu steil!) und der Schwungradius leiden sichtlich darunter.
Die Ursache für das Phänomen „Aufstehen“ liegt im Bestreben, dem Schlägerkopf eine größere Geschwindigkeit durch mehr Ausholen zu geben. Du meinst, dass ein normales Aufdrehen nicht genügt und Du daher mehr Gas geben müsstest.
Power erreichst Du durch ein Aufdrehen um die Körperachse (und Halten des Körperwinkels) durch Drehung der Schultern um 90-100° und einer Stabilisierung des Unterkörpers durch eine mittlere Hüftdrehung.
Dein Backswing enthält viele guten Elemente wie Einleitung des Schwunges, Beinarbeit, Hüftdrehung, rechter Ellbogen, linker Arm, rechtes Knie. Die Schulterdrehung wird allerdings durch den Verlust des Körperwinkels ziemlich flach am höchsten Punkt des Aufschwunges. Die Handgelenke führst Du allerdings schon bei der Einleitung des Aufschwunges zu weit von den Oberschenkeln entfernt, wodurch die Arme ohne Unterstützung des Oberkörpers agieren.
Die Auswirkungen beim Downswing: Etwas Over the top, Tieferlegen des Oberkörpers, zu frühes Strecken der Handgelenke, rechter Arm wird ebenfalls zu früh gestreckt. Er soll erst nach dem Treffmoment vollständig gestreckt sein.
Zur Beinarbeit ist noch zu sagen, dass Du Deinen linken Fuß im Abschwung auf der Ferse drehst, sodass die Zehen schließlich ganz zum Ziel zeigen. Das lässt schließen, dass Dein Gewicht nicht auf die linke Seite gewandert ist. Ergebnis all dieser Abschwungfehler ist ein vollständiger Verlust der Balance, was schade ist, da auch Dein Abschwung wirklich gute Elemente enthält, Du gehst durch den Ball, drehst die Hüften zum Ziel, hebst die rechte Ferse.
Vorschlag zur Verbesserung:
1. Körperwinkel halten. Aufschwingen bis zur Waagrechten des linken Armes, dann nur mehr den Arm hinaufgleiten lassen durch Herausnehmen des aktiven Aufschwingens. Übe das indem Du Dich verkehrt zur Sonne stellst und Deinen Schatten (Kopfschatten) beobachtest. Und bitte stelle Dich näher zum Ball im Setup.
2. Nicht von Oben zuschlagen. Zuerst den Unterkörper einsetzen, dann erst mit dem Armzug nach unten starten (Over the top vermeiden!!) und da wieder sanft beginnen, den rechten Winkel von linken Arm und Schlägerschaft bis zur Hitposition halten und rechten Arm erst durch den Ball strecken.
3. Balance halten. Das Gewicht im Abschwung auf die linke Seite verlagern, also auf die linke Außenkante des linken Fußes! Der linke Fuß ist der Anker, der Deinen Schwung aufnimmt, er soll ab Beginn des Abschwunges das Gegengewicht sein, die Stütze gegen die Du Dich bewegst.
4. Schwungebene. Deine Schwungebene ist zu steil, Du startest mit den Handgelenken nicht nach innen, sondern nach außen, zu steil ist auch der Abschwung. Dadurch kommst Du von außen nach innen an den Ball, der Ball startet nach links. Du pullst.