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„Over the top“, ein Fehler, den wir in neun von zehn Fällen als Hauptverursacher festgestellt haben!! |
Vielleicht hat jemand schon zu Dir gesagt, dass Du „Over the top“ schwingen würdest, als Du schlechte Golfschläge produziertest. Du hast Dich auch kurz mit der Materie auseinandergesetzt, ohne eine wirkliche Lösung zu finden, Du sliced noch immer mehr oder weniger, dann wieder toppst Du die Bälle oder pullst sie. Du hast auch schon intensiv an Deinem Rückschwung gearbeitet und es wird Dir auch oft bestätigt, der sei wirklich gut.
Ja, was soll man da noch dazu sagen!
Als erstes raten wir Dir, die allgemeinen Kapiteln (5.4 und 5.5) in „Golfswing4you“ nochmals umfassend zu studieren, um vielleicht dann selber den Schluss zu ziehen, dass die Ursachen im Richtungswechsel am höchsten Punkt des Schwunges und zu Beginn des Abschwunges liegen könnten.
Schauen wir uns gemeinsam die Animation einer anonymen Golferin an, von der wir grundsätzlich meinen, dass da Vieles einfach stimmt, … aber ein wesentlicher Punkt leider nicht.
Wir haben die Animation in Zeitlupe erstellt, wobei wir die Richtungswechsel-Phase zusätzlich nochmal etwas verlangsamt haben.
… und hier die wichtigsten Bilder aus der Richtungswechsel-Phase nochmals zum genauen Studium.
Bilder, die man eigentlich nicht kommentieren muss, es ist ganz offensichtlich, dass beim Einleiten des Downswings die Handgelenke nach innen gehen, Richtung Ball wandern und die Schultern viel zu früh drehen (klassisch „Over the Top“). Bei dieser Änderung der Schwungebene ist der Schlägerkopf nur mehr von oben und außen
steil an den Ball zu bringen und es besteht keine Chance mehr
von unten und innen an den Ball zu kommen.
Die anonyme Golferin kann allerdings durch verschiedene Korrekturen noch das Ärgste vermeiden.
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Die eigentliche Ursache des „Schwunges over the top“ liegt unserer Meinung nach in unserem Denken über den Schwung, auch im Unterbewusstsein.
Beim Golfschlag stehen wir seitwärts vom Ball und müssen den Schläger von innen nach innen schwingen. Das heißt, dass sich unsere Schwungebene (Kreisbogen) in der Innenseite -zwischen Körper und Ball- befindet, der Schwungbogen liegt quasi vor uns.
Wir müssen den Ball von der Seite schlagen, das ist die eigentliche Aufgabe.
Der „Fehler“ in unserem Gehirn liegt einfach darin, dass wir glauben, den Ball von hinten, gerade zum Ziel schlagen zu müssen und nicht seitlich, vor uns. Wir stehen am höchsten Punkt des Schwunges mit dem Rücken zum Ziel und die innere Orientierung gaukelt uns deshalb vor, auch von hinten auf den Ball schlagen zu müssen. Wir schlagen daher einerseits gleich „von oben zu“, agressiv, ruckartig, hastig und verkrampft, andererseits werfen wir unseren Oberkörper fälschlich- und drehenderweise so in den Schwung, dass wir dieser Vorstellung entsprechen und das bewirkt,
dass wir entweder die Schultern viel zu früh drehen,
dass wir die Handgelenke auf die „Linie zum Ziel“ bringen möchten, indem wir sie einfach vorziehen,
dass wir also von oben loslegen und draufschlagen oder
manchmal auch alles zugleich tun. |
Die Kunst, den Richtungswechsel und den Beginn des Downswings richtig zu machen besteht für Dich nun darin, einen Strategie zu finden, die es ermöglicht, die Handgelenke in Zaum zu halten und ein vorzeitiges Vor-Drehen der Schultern (frühes Hineindrehen, Hineinwerfen des ganzen Körpers) zu verhindern.
Wir schlagen daher eine Grundregel vor, die wir noch näher ausführen wollen:
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Starte den Downswing durch den Einsatz mit der Lower-Body-Action einige Hunderstel-Sekunden bevor Du die rechte Schulter und Arme vorerst weg vom Ziel nach unten führst, drehe vor allem Deine Schultern langsam, verhalten, vielleicht sogar „verspätet“. Nocheinmal: Ziehe die rechte Schulter als erstes hinunter und dann drehe erst zum Ziel. |
Wie Du weißt, gibt es immer mehrere Lösungsmöglichkeiten mit dem gleichen Ziel. So auch hier z.B. mit den Schultern. Wenn wir sagen, Du sollst die rechte Schulter nicht vordrehen, können wir auch sagen, halte die linke Schulter zurück, Ergebnis wahrscheinlich gleich.
Die Arme müssen frei schwingen, das steht unbestreitbar fest, daran dürfen wir nichts ändern und dazu muss vor allem die linke Seite den Weg freimachen. Das größte Problem geben Dir sicher die aufgedrehten, starken Schultern und deshalb ist vor allem daran zu arbeiten, die Schultern nicht in den Schwung hineinzuwerfen.
Es heißt also Start mit der Lower Body Action und dann die Schultern bewusst zunächst zurückzuhalten und die Arme (mit Armzug) dafür stärker nach unten zu ziehen. Das Geheimnis heißt hier Schultern harmonisch mitbewegen. Du kannst Dir auch vornehmen, die linke Schulter bis zum Impact vorne, ‚in-line‘ (geschlossen) und in die Höhe ziehend halten oder auch die rechte Schulter abzusenken.
Eine Warnung wie immer: Versuche das alles nicht zu übertreiben!!
Eine wirklich gute Übung kann Dir ebenso helfen,
Nimm ein 6er Eisen, stelle die Füße eng zusammen. Jetzt schwingst Du leicht nach oben und zur Einleitung des Abschwunges (bevor noch die Arme starten) drehst Du den Unterkörper zurück, wobei Du die Schultern etwas zurückhälst. Jede Bewegung so kraftlos wie nur möglich. Lass die Arme und Hände nur herunterfallen, erst kurz vor dem Treffmoment beschleunigst Du sie etwas. Die Ballflug-Weite ist sekundär, Du sollst die Ruhe des Oberkörpers spüren und wie der Schlägerkopf fast von alleine von innen an den Ball kommt und ihn einfach mitnimmt.
Wir wissen wie schwer es ist, sein Temperament zu zügeln und nicht gleich von oben zuzuschlagen, Du musst uns glauben, dass Du beim Abstellen des Fehlers OVER THE TOP reichlich belohnt wirst. Von heute auf morgen geht das alles leider nicht, das sagen wir Dir gleich dazu.