Von Sandra S. machten wir folgendes Video und sie sagte uns vorher: „Irgendwie gefällt mir ja mein Schwung, aber die Ergebnisse! Rechts und links, hoch und tief. Bitte analysiert mich.“
Liebe Sandra,
viel von Deinem Schwung ist auch bei Longhitter-Champion zu sehen (siehe weiter unten). Grundsätzlich also ist Dein Schwung auf keinem Fall falsch. Soviel als Einleitung.
Wir bewundern Deine Beweglichkeit. Aber der Einsatz im gesamten Schwung ist halt leider zu viel. Natürlich sollst Du Deine Beweglichkeit und Lockerheit auf keinen Fall verlieren, aber Du musst lernen, “weniger ist mehr”! Auf alle Fälle siehe Dir die Animation am Ende des Artikels an, wir haben die wichtigsten Positionen zur Unterscheidung mit Dir dokumentiert.
Und eines ist auch klar: Du musst die adäquate Schwungebene finden! Lies nach bei „Schwungebene“ im allgemeinen Teil, sieh Dir das Video von Adam Scott genau an und die Schwungebene von Longhitter Greg Walker, woraus sich der Korridor ergibt, den Handgelenke und Schlägerschaft/kopf durchlaufen sollen. Du wirst selbst erkennen, wo der Unterschied zu liegt.
Weil wir glauben, dass Du keine Karriere als ausschließliche Longhitterin anstreben willst, natürlich weit schlagen willst, hier eine Analyse und Vorschläge zur “Einschränkungen”.
Nun der Reihe nach:
Die Ansprechposition des Körpers mit seinen Winkeln sieht teilweise sehr gut aus. Du hast ein Fairway- oder Hybridholz in Händen und da ist es vorteilhaft, die Arme nicht senkrecht von den Schultern herunterhängen zu lassen, sondern die Handgelenke etwas weiter weg als normal vom Körper zu plazieren (aber nur wenige Zentimeter mehr). Bei Dir eindeutig zu weit weg vom Körper, Arme und Schlägerschaft bilden ja fast eine Gerade und ergeben keinen Winkel mehr zwischen Handgelenk und Schlägerschaft. Diese Ansprechhaltung “verführt” zu einem weitem Schwung um den Körper herum.
Jetzt zum Aufschwung selbst: Du drehst Hüften und Schultern zugleich um die Achse (beide im Endeffekt fast 90°) und ermöglichst dadurch, dass die Arme den Schlägerschaft ziemlich flach um den Körper wirbeln, wobei Du das linke Handgelenk zusätzlich drehst, was die anfängliche Flachheit noch verstärkt.
Und weil Du unendlich gelenkig bist und den Schlägerschaft nicht nur herum, sondern auch hinauf schwingst, entfernt sich der rechte Ellbogen immer mehr vom Körper und endet in einer Position, wo er zum Himmel zeigt. Der Schlägerkopf hängt tief hinter Dir hinunter und das weit laid off, weit links vom Ziel zeigend. Dass sich dabei Dein linker Arm fast rechtwinkelig beugt, ist eine Folge der Schwerkraft des Schlägerkopfes und Deines Willens “weit schlagen zu wollen”.
Dein Schwungbogen ist so groß, dass Du sogar die linke Ferse heben musst, die Du am Boden stehen lassen solltest.
Was musst Du im AUF also verbessern? Hüften drehen nur bis 45° und nicht fast 90° → lies im Grundlehrgang nach.
Arme näher zum Körper und Schlägerschaft “steiler” hinaufschwingen und nicht um Dich herum, aber rechtzeitig so enden, dass der Schlägerschaft parallel zum Boden ist, zum Ziel zeigt und sich der rechte Ellbogen zwar etwas vom Körper entfernt, aber im höchsten Punkt noch immer Richtung Boden zeigt. Auf keinem Fall ein “fliegender Ellbogen” mit Überschwung. Wenn Du das befolgst, wirst Du anfänglich glauben, nur einen Halbschwung zu machen. Es wird schwer sein, dass Du Dein Temperament zügelst. Aber Du musst da durch!
Im Abschwung bringt Dich Deine Fähigkeit zur Koordination zu einem ausgezeichnetem Balltreffen. Du bringst die rechte Hüfte sogar so schnell wieder vor, dass die linke Hüfte im Treffmoment ein wenig offen ist und Dir ein problemloses Durchgehen durch den Ball ermöglicht. (Deine Hüftöffnung im Treffmoment könnte allerdings schon etwas mehr sein!) Auch Deinen gebogenen linken Ellbogen bringst Du fast wieder zur vollständigen Streckung. Die Hitposition, dort wo der Release beginnt, sieht wirklich gut aus und verspricht einen erfolgreichen Schwung.
Den Schlägerkopf bringst Du square und von innen an den Ball, triffst ihn gut und die Kugel steigt auch mit richtiger Flugbahn straight in den Himmel.
Die Gewichtsverteilung stimmt.
Im Finish überdrehst Du Deinen auf der Spitze stehenden rechten Fuß etwas.
Den Schlägerschaft würde ich versuchen eher waagrecht als senkrecht (das kommt von Deinem Schwungradius her) um die Schultern zu führen. Du fällst etwas ins Kreuz, was orthopädisch problematisch werden könnte.
Mach weiter so, aber schränke Dich ein!
Nach Vorbild Greg Walker (Longdrive Champion) könnte Dein Schwung mit Überschwung etwa so aussehen. Da lassen wir Dir aber wirklich sehr viel “Beweglichkeitsraum”.
Von Bild zu Bild 8 Sekunden! Die GIF Datei wurde erstellt aus dem Video Greg Walker ReMax World Long Drive 2010