Von Benni L. erhielten wir folgendes Video und er schreibt im Begleittext: „Es gibt sehr wenige Besprechungen von Linkshändern …“
Lieber Benni,
Du hast recht, dass es sehr wenige Besprechungen von Linkshänder-Schwüngen gibt. Meistens heißt es rechts gilt für links, was ja grundsätzlich so ist. In der Tat gibt es natürlich ein Verhältnis von 100:1 für rechtshändische Golfspieler.
Nun zu Deinem Schwung, der sehr routiniert, flüssig und dynamisch ausgeführt wird.
Die aufgenommene Perspektive ist leider nicht optimal, aber nehmen wir mal an, dass Ausrichtung und Schlägerhaltung stimmen.
Da Deine Handgelenke sehr weit weg von den Oberschenkeln im Setup gehalten werden, waren wir auf eine flache Schwungebne vorbereitet und so passiert es denn auch. Beim Start weg vom Ball bewegst Du das Dreieck Deiner Arme nicht gleich weg vom Ball (Schultern drehend und runter), sondern drehst das Handgelenk fast könnte man sagen „im Stand“ flacher und weiter weg vom Körper, ehe Du dann um Dich herum schwingst. Du verzögerst auch den Aufschwung, was nicht unbedingt nachteilig sein muss.
Leider geht es wirklich sehr flach -herum und nicht hinauf möchte man sagen-, denn am höchsten Punkt des Aufschwunges bleibt Deine Armebene sogar unterhalb der Schulterebene. Es passiert zusätzlich noch, dass Du Deinen rechten Arm stark abwinkelst, sodass Dein Schlägerschaft die Ziellinie kreuzt.
Deine Körperbewegungen sind dabei nicht mal so schlecht. Linkes Knie bleibt gebeugt, rechtes geht nach innen, Schultern drehen sehr beweglich, sodass der Rücken zum Ziel schaut, Hüfte allerdings zu viel gedreht, wodurch Du Spannung verlierst. Die Handgelenke liegen über der linken Schulter, der linke Ellbogen ist vom Körper weggestreckt und stützt den Schläger.
Der Abschwung gefällt uns gut, weil er vor allem harmonisch zu Deiner Schwungebene passt. Du streckst als erstes den rechten Arm und leitest den Downswing mit dem Unterkörper ein. Es sieht vorerst fast nach einem steilen Abschwungwinkel aus, den Du aber abflachen kannst und dadurch auch von innen an den Ball kommst.
Auch hier im Ab sind die Körperbewegungen eigentlich gut abgestimmt, lediglich die rechte Schulter läuft etwas vor und ist im Treffmoment schon überproportional geöffnet.
Auch den Handgelenkswinkel von ca. 90° hältst Du zur Hitposition hin und lässt einen guten Release erkennen.
Followthrough und Finish zeigen, wie beweglich Du bist, dass die Balance stimmt und dass Du wirklich mit Power durch den Ball gegangen bist.
Du hast sicher schon sehr viel Arbeit in Deinen Schwung investiert. Lege noch etwas drauf an Energie und ringe Dich zur „Höhe“ durch. Bedenke auch, dass Körper und Arme in einem Gleichklang geführt gehören und nicht unabhängig voneinander agieren sollen.